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Paleo, Keto oder Bulletproof – Welche Diät passt zu dir?

Veröffentlicht: 18. Juni 2015

Immer wieder wird diskutiert, was nun eigentlich Paleo, Ketogen oder Bulletproof ist. Welche hilft nur beim Abnehmen und welche verlangsamt zudem noch den Alterungsprozess? Wir klären auf und zeigen dir, welche Diät zu dir passt!

Immer wieder wird diskutiert, was nun eigentlich Paleo, Ketogen oder Bulletproof ist. Welche hilft nur beim Abnehmen und welche verlangsamt zudem noch den Alterungsprozess? Wir klären auf und zeigen dir, welche Diät zu dir passt!

“Hatten Höhlenmenschen denn schon Massenspektrometer und laborgetesteten Kaffee? Ich glaube nicht.” Dave Asprey hat stets schlagfertige Antworten auf die Ernährungsfragen, die ich ihm während der Aufnahme unseres ersten richtigen Podcasts (coming soon!) stelle. Einige hört er bestimmt nicht zum ersten Mal, eher zum tausendsten. Also, im Jeopardy Format, wer kennt die Frage zur obigen Antwort? Nein, es ging nicht um den Stand der Labordiagnostik zu prähistorischen Zeiten. “Ist die Bulletproof Diät eine Paleo Diät?” Bingo!

Gerade erleben wir einen Frühling der kohlenhydratarmen Fettdiäten. Das zu Recht, denn es mehren sich Studien (1), die belegen, dass viele Kohlenhydrate unserem Körper mehr schaden als nutzen. Eine breit angelegte Analyse von 16.000 Studien der schwedischen Behörde für die Bewertung von Gesundheitstechnologie hat signifikante Anzeichen für die Vorteile einer kohlenhydratarmen und fettreichen Ernährungsweise aufgezeigt, besonders bei Übergewichtigen und Prädiabetikern.

Fett ist für unseren Körper einfach eine rundum effektivere Energiequelle im Vergleich zum Zucker. Ist beides da, greift der Körper auf Zucker zurück, da dieser einfacher zu verstoffwechseln ist. Ist allerdings nur Fett vorhanden, wird in einen anderen, fettverbrennenden Zustand geschaltet. Die meisten Menschen fühlen sich in diesem Zustand erheblich besser und leistungsfähiger und verspüren positive Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Dieser außergewöhnlicher Zustand nennt sich Ketose.

Der Körper ist effizienter, wenn er auf Fett läuft

In der Ketose ändert der Körper seine primäre Energiequelle von Zucker auf Fett. Eine detaillierte Erklärung findest du in unserer Einführung in die Ketose. Dieser sogenannte ketogene Zustand wird normalerweise innerhalb von 3 Tagen bei einer sehr kohlenhydratarmen Ernährung (weniger als 20 Gramm pro Tag) erreicht, kann aber mit der Einnahme von mittelkettigen Fettsäuren (MCT) wie zum Beispiel Brain Octane oder XCT beschleunigt werden.

Gemeinsamkeiten von ketogener, Paleo und Bulletproof Diät

Alle drei Diäten folgen der Philosophie, dem Körper möglichst viele gute Fette und wenig Zucker zu liefern. Mehr Fett bedeutet mehr Energie, höhere Fettverbrennung, schärfere Konzentration und weniger Hunger. Also zum Mitschreiben, die Gemeinsamkeiten der ketogenen, Paleo und Bulletproof Diät sind:

  • Viele Fette
  • Wenige Kohlenhydrate

Danach gibt es zwar noch Überschneidungen, die Details und die Herangehensweisen sind aber größtenteils sehr unterschiedlich. Je nach Zielsetzung passt vielleicht die ein oder andere Diät besser zu dir. Weiter unten helfen wir dir, die richtige Ernährungsweise für dich zu finden.

Die Grundlagen der Paleo Diät

Paleo ist eine prähistorische oder steinzeitliche Ernährungsweise die auf Lebensmitteln und Zubereitungsmethoden beruht, die bereits von unseren Vorfahren gegessen und angewandt wurden. Die Theorie hinter Paleo stützt sich auf die Erkenntnis, dass sich unsere genetisch beinahe identischen Vorfahren mit dieser Ernährungsweise durchgesetzt haben. Also, wenn du wissen willst, ob etwas paleo ist, stell dir die Frage: “Wurde es schon von Höhlenmenschen gegessen?”

Welche Lebensmittel sind paleo?

Alles was man jagen, fischen oder sammeln kann.

  • Fisch
  • Fleisch
  • Gemüse
  • Früchte
  • Nüsse

Welche Lebensmittel sind NICHT paleo?

Alles, was verarbeitet oder angebaut werden muss.

  • Milchprodukte
  • Getreide
  • Mais
  • Hülsenfrüchte

Ist Butter paleo?

Es hängt davon ab, wen du fragst. Aber ist es wirklich wichtig? Butter ist geil, so oder so.

Weitere Quellen zur Paleo Diät

In Deutschland gibt es schon einige Anlaufstellen für Inhalte und Rezepte zur Paleo Diät. Mit Nico Richter von Paleo360 haben wir einen längeren Podcast aufgenommen, den wir euch bald schon präsentieren. Unsere Lieblingsquellen für Paleo sind:

Paleo360

Nico und Michaela sind die Paleo Hoheiten hierzulande mit exzellent aufbereiteten Kochbüchern, gut recherchierten Inhalten und extrem leckeren Rezepten. Ein Muss für jeden Paleo Fan.

Paleosophie

Constantin bietet über Paleosophie hochqualitative Beiträge zum Thema Paleo und betreibt inzwischen auch einen eigenen Podcast zum Thema. Seine Seite zeichnet sich durch die Einbeziehung verschiedenster Quellen und eine umfangreiche Betrachtung von Paleo aus.

Paleo To Go

Sarah und Marco sind Paleo-Blogger, bei denen gesunde und ausgewogene Ernährung ein essenzieller Begleiter ist. Seit 2013 haben sie sich völlig dem paläolithischen Lifestyle verschrieben. Sie sehen gesunde Ernährung und Bewegung durch Sport als ein Konstrukt, bei dem das eine ohne das andere nicht sein kann.

Urgeschmack

Felix Olschewski ist das Urgestein der deutschen Paleo Szene. Sein reichhaltiges und fundiertes Angebot reicht von Rezepten, Artikeln zu Paleo Kochbüchern und Ratgebern. Besonders empfehlenswert sind die kurzen Videos, in den Felix verständlich und prägnant ein Themengebiet erklärt.

Paleo Lifestyle

Mit Paleo Lifestyle haben Leon und Iris Benedens eine umfangreiche Fundgrube für stets neue Rezepte und Inhalte geschaffen. Zudem organisieren sie die erste Paleo Convention in Berlin.

Auf unserem Blog sind eigentlich alle Rezepte paleo-konform. Je nachdem, ob du Butter für Paleo hältst.

Die Grundlagen der ketogenen Diät

Ketogen bedeutet, dass sich der Körper in der Ketose befindet und Fettsäuren abbaut.  Hierbei entstehen Ketonkörper, die unseren Zellen als Energiequelle dienen. Ziel einer ketogenen Diät ist es, den Körper so lange wie möglich in diesem Zustand zu halten, um effizient Fett abzubauen ohne Energie einzubüßen. Eine ketogene Diät kann durchaus paleo sein, besteht aber vorwiegend (mehr als 75 %) aus Fett. Denn schon ein paar Proteine zu viel werfen den Körper aus der Ketose und sollten daher minimiert werden.

Weitere Quellen zur ketogenen Diät

Alle Paleo Quellen können auch als Quellen für eine ketogene Ernährungsweise dienen. Einige stechen aber heraus.

Foodpunk

Marina macht exzellente Informationsarbeit mit ihrer noch relativ jungen Seite, begeistert eine wachsende Anzahl von Facebook Anhängern mit tollen Rezepten und hochqualitativen Inhalten. Eine super Quelle, um sich auch das Hintergrundwissen anzueignen.

The Eating Academy

Dieser sehr wissenschaftlich aufbereitete Blog stammt von Dr. Peter Attia und ist im englischsprachigen Raum zu der Anlaufstelle über Ketose und ketogener Diät geworden. Peter ernährt sich schon seit Jahren ketogen und ist bekannt für seine informativen und charismatischen Vorträge. Für alle, die sich mehr mit der Materie beschäftigen wollen. Hört euch unbedingt die Podcast Episode mit Dr. Peter Attia und Tim Ferriss an! Ein echter Leckerbissen für alle Biohacker.

Die Grundlagen der Bulletproof Diät

Auch wenn viele Prinzipien der Paleo Diät auch in der Bulletproof Philosophie zu finden sind, so ist die Herangehensweise doch eine völlig andere. Dave Asprey, der Erfinder der Bulletproof Diät, basiert seine Ernährungsweise auf den aktuellsten Erkenntnissen der medizinischen, biotechnologischen, psychologischen und ernährungswissenschaftlichen Forschung. Ziel ist, mit der Ernährung einen Zustand höchster mentaler und physischer Leistungsfähigkeit zu schaffen und zu halten.

Viele Erkenntnisse der Bulletproof Diät überschneiden sich mit der Paleo und der ketogenen Diät, aber Dave geht noch ein paar Schritte weiter. Er selbst beschreibt seine Diät auch oft als “Paleo aber ohne Giftstoffe und mit moderner Technologie”. Denn Höhlenmenschen waren keine Biohacker und hatten nicht den Zugang zu feinster Labordiagnostik und technologisch veränderten Lebensmitteln, wie zum Beispiel Xylitol, einem künstlich hergestellten „gesunden“ Süßstoff.

Mit der Bulletproof Diät erhältst du einen Überblick über welche Lebensmittel du wann und wie zubereiten und verzehren solltest. Die Eckpfeiler dieser Ernährungsweise sind:

  • Viele gesunde Fette, ausreichend Proteine und wenig Kohlenhydrate
  • Minimierung von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an leistungsmindernden Giftstoffen
  • Einsatz von intermittierendem Fasten zur Leistungsoptimierung
  • Viel Butterkaffee

Wir werden dir nach und nach die empfohlenen Lebensmittel der Bulletproof Diät präsentieren. Wenn du aber gleich wissen willst, wie du schnell “Bulletproof” werden kannst, dann hol dir hier das eben erst erschienene Buch “Die Bulletproof Diät” von Dave Asprey.

Weitere Quellen zur Bulletproof Diät

Auch wenn dieser Bereich noch eher spärlich bedeckt ist, gibt es schon einige gute Seiten, die sich der Bulletproof Philosophie widmen.

Biotrakr

Wir sind die Nummer 1 Anlaufstelle für alles Bulletproof, Flowgrade, Biohacking oder Superman! Wer seine körperliche und mentale Leistungsfähigkeit auf die nächste Stufe heben will, kommt an uns nicht vorbei. Wir zeigen dir, wie du dich in verschiedenen Bereichen effektiv steigern und deine Fortschritte mit einfachen Tests live mitverfolgen kannst. Dazu bieten wir über unseren Shop die hochwertigsten Produkte zur schnellen Leistungssteigerung und effektiven Gesundheitsverbesserung an. Die Fundgrube für jeden Biohacker, Selbstoptimierer und Quantified Selfer.

Primal State

Janis informiert fleissig und regelmäßig über neue Trends im Bereich der persönlichen Gesundheitsoptimierung, präsentiert leckere und einfache Rezepte und bietet auch schon ein paar Produkte über seine Seite an.

Better Human

Mit Better Human widmet sich der Biohacker Lars komplett seinem Hobby, präsentiert leicht umsetzbare Lifestyle Tipps und erklärt detailliert die Wirkungsweise von verschiedenen Nährstoffen. Sein Steckenpferd ist alles rund um Produktivität.

Welche Diät ist für dich die richtige?

Um herauszufinden, welche Diät für dich die Richtige ist haben wir folgende Grafik erstellt. Hier kannst du sehen, welche Diät mit welchen Zielen einhergeht.

Die Grundlagen der Superman Diät

Als Anhänger der Bulletproof Diät mache ich mir ständig Gedanken, wie ich noch ein bisschen mehr aus mir herausholen kann. Ich habe für mich eine sich dynamisch verändernde Lebensweise gefunden, in der ich stets Neues ausprobiere, nutze, was funktioniert und verwerfe, was nicht funktioniert. Diese Lebensweise habe ich als “Superman Diät” betitelt. Jetzt denkt sich bestimmt der ein oder andere: “Schon wieder eine neue Diät! Hört das denn nie auf!” Aber im Grunde ist die Superman Diät keine neue Diät sondern eher eine Lebenseinstellung mit 5 Prinzipien und einem einprägsamen Namen. Hole dir hier unser kostenloses E-Book zur “Superman Diät” mit weiteren Details und nährstoffreichen Rezepten!

Die 5 Säulen der Superman Diät

Du solltest deine Lebensweise so ausrichten, wie du es für richtig hälst. Prinzip: Schau dir alles an, nimm dir, was du brauchen kannst und verwerfe, was dir nicht gefällt. Gestalte dir deine eigene Diät. Die Superman Diät bietet nur ein Grundgerüst, an dem du dich orientieren kannst. Die 5 Pfeiler der Superman Diät sind:

  1. Gleiche Nährstoffmängel aus
  2. Halte deinen Körper fit
  3. Optimiere deinen Schlaf
  4. Verlangsame deinen Alterungsprozess
  5. Vermeide Kryptonit

In einigen dieser Punkte hilft dir vielleicht Paleo, in anderen Bulletproof, vielleicht aber bist du auch der vegane Typ. Am Ende ist richtig, was für dich funktioniert. Wir sind gegen in Stein gemeißelte Dogmen und für fluides Anpassen, Ausprobieren und Optimieren.

Welche Diät hast du schon ausprobiert? Was sind deine Erfahrungen?

Quellen:

(1) Hu, Tian, et al. „Effects of low-carbohydrate diets versus low-fat diets on metabolic risk factors: a meta-analysis of randomized controlled clinical trials.“American journal of epidemiology 176.suppl 7 (2012): S44-S54.

Hinterlasse deinen Kommentar.

14 Kommentare

  • Hallo, netter Artikel, der die Diäten schön vergleicht. Allerdings stören mich deine Häkchen stark. Sehr stark. Ich bin erfahrener Anhänger der Keto-Diät. Und natürlich ist sie anpassbar. Es gibt auch nicht nur „die“ Keto-Diät. Sie kann dauerhaft, zyklisch, Zick-Zack, als VLCD-Diät, etc. ausgeführt werden. Damit ist es in deiner Liste sogar die Diät, die am variabelsten anwendbar ist! Sogar die SlowCarb Diät von Tim Ferris (4 Std. Körper) gehört dazu. Mit Fresstagen alle 6 Tage (bis zu 2). Und ganze Studien belegen, das Ketone die Leistungsfähigkeit (sowohl vom Gerhirn, wie auch physisch) gesteigert wird – zumindest aber nicht abnimmt (je nach Studie). Sogar viele Spitzensportler ernähren sich vor Wettkämpfen ketogen. Ich würde mich freuen, wenn die Haken da geändert werden. Willkürlich eine Grafik anfertigen und Häkchen setzen finde ich unseriös. Bitte mit Studien untermauern, wie es sich gehört. Soll nicht böse gemeint sein. Aber du hast einen Tunnelblick, weil du so von deinen Diäten überzeugt bist. Das heiß aber nicht, das du unbedingt richtig liegst. Das ist nicht fair. Ansonsten ist der Artikel gut geschrieben.

    • Hallo Christian,

      danke für deinen Kommentar. Ich möchte auch gerne eine ketogene Diät ausprobieren. Habe jedoch Schwierigkeiten eine gut Anlaufstelle zu finden.

      Hast du einen Link oder vielleicht eine Buchempfehlung für jemanden, der mit der Keto-Diät anfangen möchte? Irgendetwas mit guten Rezepten wäre auch super.

      VG
      Simon

      • Hallo Simon, wir haben gerade unseren Keto Guide fertiggestellt und der kommt nächste Woche raus! Mit Details, Listen, Plänen und Rezepten. Könnte genau das Richtige für dich sein. Mehr dazu in Kürze! LG – Max

    • Bin auch gespannt, was du zu unserem Podcast über Zucker sagst! Und in ein paar Wochen haben wir den ersten zur ketogenen Diät. 🙂 Liebe Grüße – Max

    • Hallo Christian, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Finde ich wirklich top, wie du dich einbringst und ich würde mir sehr viel mehr Comments wie deinen wünschen. Du hast absolut recht. Die genannten Subsets von Diäten könnten in der Tat im Artikel erwähnt werden. Dieser Artikel sollte in erster Linie dazu dienen, die aufkommenden Trends verständlich aufzuschlüsseln und die Grundlagen und Unterschiede deutlich zu machen. Ich persönlich bin kein Fan irgendeiner beschränkenden Diät, denn diese führen oft dazu, dass sich Anhänger eher an den Regeln als am eigentlichen Ziel orientieren. Ziele beinhalten dabei langfristig abnehmen, gesund werden und bleiben, Muskeln aufbauen, Rekorde brechen, lange konzentriert bleiben, besser schlafen, usw. Ernährung und Wohlbefinden gehen Hand in Hand und die neuesten Erkenntnisse werden generell gerne neu verpackt und mit neuen Labels versehen. Am Ende sollte jeder seine Ernährungsweise individuell entwerfen, immer wieder hinterfragen und anpassen. Dogmatische Modelle funktionieren immer nur eine zeitlang. Wenn mich jemand fragt, wie ich mich ernähre, kann ich gerade nicht nur in einem Wort antworten und wenn doch, dann sag ich ich ernähre mich evolutionär. Vielen Dank für den Gedankenanstoß und liebe Grüße – Max

  • Hallo Jordan,

    als ich nach Lesen Deines Kommentars mein Bulletproof-Buch zur Hand nahm, war es genau an dieser Stelle aufgeschlagen, weil ich genau darüber auch gestolpert war… witzig!

    Ich stimme Dir zu 100% zu – das ist eine Fehlinformation. Gleichzeitig muss man in meinen Augen genau an dieser Stelle die Dinge sehr differenziert betrachten! Auf S. 69/70 weist Dave auf generelle Probleme mit Pflanzenölen hin:

    1. Bei ihrer Produktion werden oft toxische Stoffe verwendet, um das Öl vollständig aus den Kernen zu pressen.

    2. Mehrfach ungesättigte Öle oxidieren (= verderben) schnell und sind dann gesundheitsschädlich.

    Oberstes Gebot ist also, qualitativ sehr hochwertige Öle sehr frisch zu kaufen, geeignet zu lagern (kühl, dunkel), nicht (zu hoch) zu erhitzen und schnell zu verbrauchen. In Europa haben wir den Luxus, dass es gute Quellen für gutes Öl gibt , was in Amerika nicht immer der Fall ist. Olivenöl kommt dort z.B. aufgrund langer Seetransporte oft nicht mehr frisch beim Verbraucher an: http://www.mensjournal.com/food-drink/recipes/how-to-find-the-best-olive-oil-20141202 Zudem scheint es sehr oft gepanscht zu werden, um die in den USA aufgrund eines größeren Gesundheitsbewusstseins in der letzten Zeit anscheinend sprunghaft gestiegene Nachfrage zu befriedigen.

    Wenn man sich mit dem Thema Leinöl beschäftigt, kommt man m. E. nicht um die bemerkenswerte Arbeit von Dr. Johanna Budwig mit Ihrer Öl-Eiweiß Kost herum. Besonders interessant dabei ist ihre Herangehensweise, das Öl in Verbindung mit Lebensmitteln zu verzehren, die die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein enthalten, welche laut ihrer Forschungsergebnisse in der Lage sind, die oxidationsempfindlichen Fette zu stabilisieren. Zudem scheinen diese „Ölbegleiter“ auch die Aufnahme der Fettsäuren in den Körper zu begünstigen. Sie schlägt daher vor, das Leinöl in Quark zu rühren (der allerdings ja nicht besonders Bulletproof ist!). Alternativ kann man aber wohl auch andere Lebensmittel einsetzen wie z.B. Buchweizen, Hirse, Quinoa, Amaranth (O.K. auch nicht gerade kohlenhydratarm) oder schwefelhaltiges Gemüse (Zwiebeln, Porree, Knoblauch etc. – bei BP immerhin „nur“ suspekt…) http://www.dr-johanna-budwig.de/wissenswertes/oel-eiweiss-kost.html.

    Viele Grüße

    Twiga

  • Hallo Maximilian, hallo Margarete,

    danke für eure Antworten !

    Sorry, kleiner Fehler meinerseits : Es ist in BULLETPROOF auf Seite 104 die rechte Spalte, 2. Absatz, letzter Satz : „Meiden Sie Lein- und Hanföl, da sie eine hohe Konzentration an Omega-6-Fettsäuren und wenig an Omega-3-Fettsäuren enthalten und nicht zu den Bulletproof-Lebensmitteln gehören.“

    Es ist genau umgekehrt.

    Hier für alle noch einmal Beispiele von diversen Ölen Omega-6 : Omega-3-Verhältnis :

    Olivenöl : Omega9 : 70,0 ; Omega6 : 8,6 ; Omega3 : 0,8 ; Verhältnis Omega6 zu Omega3 : 11 : 1

    Walnussöl : Omega9 : 15,2 ; Omega6 : 57,3 ; Omega3 : 10,1 ; Verhältnis Omega6 zu Omega3 : 6 : 1

    Hanföl : Omega9 : 13,1 ; Omega6 : 60,3 ; Omega3 : 20,2 ; Verhältnis Omega6 zu Omega3 : 3 : 1 ( ! )

    Leinöl : Omega9 : 16,2 ; Omega6 : 15,1 ; Omega3 : 61,5 ; Verhältnis Omega6 zu Omega3 : 1 : 4 ( ! )

    Meine Quelle ist in diesem Fall http://www.zentrum-der-gesundheit.de, kann aber auch anderweitig im Internet nachgelesen werden.

    Ich würde mir dringend eine öffentliche Korrektur wünschen, da Lein – / Hanföl definitiv mit zu den gesündesten Ölen überhaupt zählen.

    Wie bereits erwähnt, können nicht einmal Fische mit diesen Werten aufwarten.

    Noch eine Randbemerkung meinerseits :

    Grundsätzlich haben Soja – / Rapsöl in Omega3 auch keine schlechten Werte, sind für mich jedoch aus anderen Gründen ebenso wie Maiskeim – / Weizenkeimöl absolute NoGos ! Ich fasse nichts an, wo auch nur kleinste Spuren von Soja / Mais / Raps / Weizen enthalten sein könnten. Dies als zusätzliche Information an dieser Stelle.

    Aber das gehört wohl eher in einen anderen Blog – Bereich …

    Wünsche allen viel Spass beim Recherchieren …

    Jordan

    • Hi Jordan, hi Margarete

      vielen Dank für eure ausführlichen Kommentare! Genau deswegen schreibe ich, damit wir im gemeinsamen Austausch lernen und diesen Themen auf den Grund gehen. Jordan, finde ich auch super, dass du so ein Sportenthusiast bist, der Leidenschaft für Ernährung hat. Willkommen unter Gleichgesinnten! 🙂 Ich habe mich auch mal schlau gemacht. Also, Dave ist vornehmlich gegen Lein- und Hanföl, da diese überwiegend ALA oder alpha-Linolensäure enthalten. ALA ist zwar eine Omega-3 Fettsäure, wird aber mittlerweile mit einer erhöhten Inzidenz von Prostata-Krebs in Verbindung gebracht. Soweit ich das beurteilen kann ist die Studienlage aber noch nicht wirklich überzeugend. Einige Gesundheitsexperten, darunter Dave Asprey und auch Mark Sisson sprechen sich daher eher für die tierischen Omega-3s DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) aus, welche in Fischöl und Lebertran vorkommen. Hier scheinen die wissenschaftlichen Erkenntisse ziemlich eindeutig. Bitte gebt Feedback, was ihr dazu denkt! Hier ein Artikel (in Englisch) dazu auf dem Blog von Mark Sisson.

      Gesunde Grüße,

      Max

  • Hallo, ich habe die Informationen von einer Freundin bekommen und finde sie sehr informativ…

    Vielen Dank erstmal ich werde mich weiter damit auseinandersetzen

    M. Hansen

  • Hallo Maximilian,

    ich bin vor drei Tagen über Bulletproof „gestolpert“, habe mir sofort das Buch gekauft und bereits vollständig gelesen. Sehr aufmerksam übrigens.

    Vorweg : Ich stehe im 58. Lebensjahr – bin also wahrscheinlich „etwas“ über dem Altersdurchschnitt in deinem Blog – und treibe seit frühester Jugend sehr viel, intensiv und regelmässig Sport : Bodybuilding, Kajak-/Wildwassersport, Radfahren, Laufen, Boxen, Aikido, Yoga, um nur einige zu nennen. Mein Sport wechselt nach Jahreszeit und so, wie er gerade am besten zu meinem Freiberufler- Leben passt.

    Seit ich mit 19 mit Bodybuilding begann, setzte ich mich natürlich auch intensiv mit Ernährung auseinander – bis heute. Sonst bleiben die wirklichen Erfolge im Sport aus. Aber das wissen wir hier wohl alle …

    Da du weiter oben die fehlerhaften Quellen ansprichst :

    Meiner Meinung nach befindet sich im Buch „Bulletproof“ von Dave Asprey eine nicht zu unterschätzende auf Seite 104, linke Spalte 2. Absatz unten : „Meiden Sie Lein- und Hanföl, da sie eine hohe Konzentration an Omega-6-Fettsäuren und wenig an Omega-3-Fettsäuren enthalten und nicht zu den Bulletproof-Lebensmitteln gehören.“

    Das ist für mich eine unglaubliche Fehlinformation !

    Es ist genau anders herum : Diese beiden Öle enthalten weit mehr Omega-3-Fettsäuren als selbst fette Seefische : Pro 100 gr satte 55 gr (!), Hering/Makrele/Thunfisch bieten im Gegensatz dazu gerade einmal 3 gr pro 100 gr – nach meinem bisherigen Informationsstand. Und das weiss ich durchaus schon länger.

    Lein-/Hanföl gehören mit zu den gesündesten überhaupt ( natürlich aus Bio – Quellen ), sie sind dafür immer noch viel zu wenig bekannt.

    Ich bitte um Korrektur, sollte ich falsch informiert sein, was ich hier nicht annehme.

    Danke dir im Voraus dafür !

    Viele Grüsse

    Jordan

    • @Wolfdancer: das Buch hat Dave Asprey geschrieben, also kann Maximilian hier schlecht eine Korrektur vornehmen. Das Thema Leinöl sehe ich schon als kritisch an. Du hast Recht, es hat einen hohen Omega 3 Säure Fettgehalt und wird deshalb immer als gesund angepriesen. Die Kehrseite ist, dass es sehr empfindlich ist und schnell oxidiert. Wenn das passiert, ist es nicht mehr gesund, denn dann hat man das ranzige Öl auch im Körper. Mein Heilpraktiker hat mir geraten, Leinöl nur in kleinen Mengen zu kaufen und dann möglichst innerhalb einer Woche! zu verbrauchen. Denn jedes Mal wenn man die Flasche öffnet, kommt Sauerstoff ran. Es sollte außerdem kühl und in einer dunklen Flasche gelagert werden (schon beim Einkauf drauf achten). War jetzt vielleicht etwas off topic, aber das halte ich für wichtig. Ob Hanföl auch so empfindlich ist, weiß ich nicht. Beide Öle sollten selbstverständlich nicht erhitzt werden.

  • Der Bericht über die schwedische Entscheidung zur Empfehlung einer kohlenhydratarmen Ernährung richtet sich an Personen, die übergewichtig/diabetisch sind. Damit sind mitnichten alle Bürger angesprochen.

    • Hallo Thomas, vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe eben noch einmal recherchiert und du hast recht! Entschuldige die Falschinformation. Habe ich sofort berichtigt. Meine Quellen waren fehlerhaft. Immer her mit solchen Funden! Im Internet kursiert schon viel Fragwürdiges.

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